Lungenkrebs

Der kleinzellige Lungenkrebs (Small Cell Lung Cancer, SCLC) ist die aggressivste Lungenkrebsform und bisher wurden nur wenige Fortschritte beim Verständnis der molekularen Mechanismen gemacht die diese Krankheit verursachen. Es gibt derzeit keine Erklärung für viele der charakteristischen Phänotypen wie z.B. die frühe metastatische Ausbreitung, das neuroendokrine Differenzierungsmuster oder die Morphologie. 

Ein wesentliches Charakteristikum dieser Erkrankung ist die typischerweise sehr gute initiale Chemotherapie-Sensitivität (Cisplatin/Etoposid), welche jedoch fast ausnahmslos von einem Rückfall der Erkrankung gefolgt ist. Die jüngsten Entdeckungen in der SCLC-Genomik haben nun erste mechanistische Einblicke in die Biologie dieser Krankheit gegeben. Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs (SFB)-1399 führen wir globale mechanistische Analysen durch mit dem erklärten Ziel unsere Ergebnisse aktiv in die klinische Anwendung zu übertragen. Wir bauen unser Konsortium auf einem Portfolio etablierter technologischer Plattformen auf, die sowohl Genomik, Immunomik, zelluläre Modelle, gentechnisch veränderte Mausmodelle (GEMMs) und modernste Bildgebung, chemische Biologie, als auch Computational Biology abdecken, um die molekulare Evolution des kleinzelligen Lungenkrebs zu verstehen. Unsere wissenschaftlichen Bemühungen sind durch eine diagnostische klinisch-pathologische Plattform eng mit der Klinik verbunden, die die molekulare Überwachung der Patienten ermöglicht und somit Informationen zu Evolutionsprozessen und Therapieadaptation liefert. Wir gehen davon aus, dass unsere Bemühungen mögliche Einstiegswege für gezielte therapeutische Interventionen bereiten werden, die die Therapieresistenz in dieser aggressiven Krebsart verhindern oder überwinden können und letztlich den Weg für kurative therapeutische Ansätze in der Zukunft ebnen.

Der SFB-1399 wird von Prof. Roman Thomas (Köln) und Prof. Christian Reinhardt (Essen) geleitet.